Die netzgeführte HGÜ wir oft auch als „Thyristor HGÜ“ oder als „Klassische HGÜ" bezeichnet. Alternativ werden häufig auch die Begriffe LCC- oder CSC-HGÜ verwendet:
- LCC: Line Commutated Current Converter
- CSC: Current Source Converter
Letztlich meinen alle Begriffe eine Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung, in deren Konverter Thyristoren als Halbleiterschalter eingesetzt werden.
Die Höhe der Leistungsübertragung hängt vom Produkt aus DC-Spannung und DC-Strom ab. Der DC-Strom wird über die Differenz der DC-Spannungen des Gleichrichters und der Wechselrichters und dem Widerstand der Übertragungsleitung definiert.
Im Prinzip funktioniert der Umrichter mit einer Phasenanschnittsteuerung, welche mittels von Zündwinkeln der Thyristoren eingestellt werden. Ein netzgeführter Konverter mit Thyristoren bezieht somit immer Blindleistung aus dem angeschlossenen Drehstromnetz. Dies macht einen großen Aufwand für Blindleistungskompensation notwendig, wodurch auch gewisse Anforderungen an die Stärke des angeschlossenen Drehstromnetzes zu stellen sind.
Eigenschaften von CSC Konvertern:
- Verwendung von Leistungsthyristoren (hohe Leistungen möglich)
- Thyristoren werden gezündet und verlöschen im Strom-Nulldurchgang (Haltestrom)
- Betrieb nur an starken Netzen (SCR>3)
- Stromlückung muss vermieden werden -> Mindestübertragungsleistung
- Kommutierungsfehler möglich
- Belastungsabhängige Blindleistungsaufnahme der Konverter
- Hoher Kompensationsbedarf (Kondensatorbänke, evtl. rotierende Phasenschieber)
- Spannungssprung bei Konverter-Trip (Mitnahmeschaltung der Kondensatoren)
- Thyristoren können den Strom nur in eine Richtung führen
- Umkehr der Leistung durch Umkehr der DC-Spannung -> VPE-Kabel?
- Großer Platzbedarf aufgrund der Filter und Kondensatoren